Alles fällt
Und dann dreht sich der Kopf
Und du stehst
Direkt hinter dir
Und schaust zu
Was passiert
Ich komme die Tür rein
Ein Lächeln
Neben einem anderen
Lächeln
Sie mich an
Ich lächel zurück
Ich weiß
Es verstecken sich
So viele
Gesichter
Sie haben viele Gesichter
Keiner sieht sie
Ich weiß
Es verstecken sich
So viele
Geschichten dahinter
So viele Geschichten
Keiner hört zu
Und egal ob es akzeptiert wird
Oder nicht
Sie bleiben immer
ein Teil von hier
Und ich komme
Jeden Tag
die Tür rein
Komme als Lehrerin
Und gehe als Schülerin raus
Irgendwann kenne ich mehr
Als bloße
Gesichter
Als bloße
Geschichten
Aus weiter Ferne
Irgendwann
Höre ich zwischen den Zeilen
Hör ich die Meilen der Arbeit
Die Meilen der Mühen
Hör die Wege voll Pflastersteine
Niemals ruhend
Hör das zischen
Hör das Schweißrunterlaufen
Hör das hetzen, hör das gehetzt werden
Hör das nie wieder nie sagende etwas Kraft tankende
Hör das sich selbst ewig aufopfernde, auf eine bessere Zukunft wartende, das alles neu aufbauende kaputt machende, kaputt gemachte Etwas
Hör das Weiterkämpfen und Kämpfen
Hör das Ertragen und hör das Denken, das scheinbare Lenken, das Verrenken, die eigene Träume ertränken, hör das Kämpfen
Hör die Freude, wenn Ziele greifbar sind
Hör das Greifen, wenn Kinder wachsen ohne das
Niemand sie verstehende Wesen zu sein.
Hoffentlich geht der Plan auf, hoffentlich waren die Mühen nicht umsonst, das ertragende Leiden nicht sinnlos, hoffentlich gehen Ängste fort
hoffentlich
hört jemand zu.
Hoffentlich kann jemand mich verstehen
Und wenn nicht mich, dann zumindest die nach mir
Die für die der Weg frei gekämpft wird
Hoffentlich kann mich jemand verstehen
Auch wenn die Sprachbarrieren zu groß, das Gesprochene zu gebrochen, das Zuhören anstrengend und die Kommunikation endlos schwierig,
Zuzuhören, wenn meine Geschichte meine ist, gebrochen, und schwierig, lang und nicht wertvoll genug für dich.
Und wenn du keine Zeit für meine Geschichten hast, kein Ohr für dies Gedichtete hast
hoffentlich
kann jemand sehen. Kann jemand sehen, ohne blind zu sein, sehen ohne Filter, ohne Brillengläser mit Schmutz.
Sehen, ohne auf Land zu beharren, ohne engstirniges Ergrauen, ohne Mauern, ohne rot-rot Schwäche, ohne Augenbinde vor den Augen.
Hoffentlich nur einmal mit Vertrauen, ohne Vergleiche, ohne Scheu, ohne „die sind aber“, ohne „wir sind besser“, ohne Schwarzweißmalerei.
Und wenn Stärke
Alles wäre
Wären Sie alles
Und wenn Stärke
nicht abhängig wäre von Profit
sondern abhängig vom Willen zu leben
wären sie alles
für dieses Land
für dieses Leben
Und wenn Stärke verstanden werden würde,
Wäre die Frage nicht, woher man kommt oder wo man ist,
sondern wohin man gelangen will.
Das wirklich Entscheidende
Der wirkliche Kampf
Zwischen
Träumen und Zukunftswünsche für die Kinder
Denen sie sich versprochen haben
Für die sie ihre Seele verkaufen
Immer und immer wieder
Und wenn ich Stärke definieren würde
Würdest du wieder einen Widerspruch darin sehen
Wie kann es Widersprüchlich sein
Wenn Sie existieren
Nein, dann musst du ein Widerspruch sein
Denn in deinem Kopf
Könnten sie so nicht existieren
Aber sie leben.
Denn
Auch wenn du sie nicht siehst
Heißt das nicht
Dass sie nicht existieren
Auch wenn du nicht zuhörst
Heißt das nicht
Dass sie nichts sagen
Und auch wenn du es nicht akzeptieren willst
Heißt das nicht
Dass sie nicht ein Teil von hier sind
Die kleinen Blumen hinter den Mauern
Die wir nicht überwinden können
Nicht übertreten
Und nie sehen
Wie sie wachsen
Doch sie tragen
Samen
Die bleiben.
Wir haben Gesichter
Auch wenn keiner uns anguckt
Wir haben Geschichten
Auch wenn keiner uns zuhört
Und egal ob es akzeptiert wird
Oder nicht
Wir bleiben immer ein Teil
von hier
Und wenn ich Stärke definieren würde
Würdest du einen Widerspruch darin sehen
Wie kann es widersprüchlich sein
Wenn ich existiere
Nein, dann musst du ein Widerspruch sein
Denn in deinem Kopf
Kann ich so nicht existieren
Aber,
ich lebe.