Die Seebrücke machte mit ihrer spektakulären Kletteraktion auf das anhaltende Sterben im Mittelmeer aufmerksam. In den letzten 5 Jahren starben mindestens 18.248 Menschen auf dem Mittelmeer, alleine 2019 liegt die offizieller Ziffer bisher bei 500 (UNHCR). Während die EU ihre Abschottungspolitik vorantreibt und eine solidarische Aufnahme von Geflüchteten blockiert, schließen europäische Staaten ihre Häfen für zivile Rettungsboote und ihre Crew-Mitglieder werden systematisch eingeschüchtert und kriminalisiert. Erst letzte Woche wurde das Rettungsschiff Mare Jonio der NGO Mediterranea auf Sizilien festgesetzt. Gegen die Crew der Organisation Jugend Rettet, die Iuventa10, wird derzeit in Italien ermittelt und ihren Mitgliedern drohen bis zu 20 Jahre im Gefängnis. Andere Rettungsschiffe wie die Iuventa, die Aita Mari, die Open Arms und die Lifeline werden weiterhin festgehalten. Die Sea-Watch 3 befindet sich als derzeit einziges Rettungsschiff wieder im Einsatz mit 65 gerettete Menschen an Bord. Sie sucht immer noch nach einem sicheren Hafen zum Anlegen.

Auch ich war am Freitag mit dabei:

Wir fordern von der EU Seenotrettung, sichere Fluchtwege und die Aufnahme von Geflüchteten!

 

DIE SEEBRÜCKE ist eine internationale Bewegung verschiedener zivilgesellschaftlicher Gruppen. Wir solidarisieren uns mit allen Menschen auf der Flucht und erwarten von der deutschen und europäischen Politik sofort sichere Fluchtwege, eine Entkriminalisierung der Seenotrettung und eine menschenwürdige Aufnahme von Geflüchteten. Seit Juli 2018 haben sich mehr als 200.000 Personen an über 150 Orten in ganz Deutschland und Europa der Bewegung angeschlossen. 57 Städte in Deutschland haben sich bisher zum „sicheren Hafen“ erklärt und sind bereit Geflüchtete aus dem Mittelmeer bei sich aufzunehmen.

 

Bild: © Grodotzki_SeaWatch