leicht wie eine Feder
leicht wie die sommerbrise
leicht wie ein luftballon
so leicht, ganz schwerelos
schwerelos und sorgenlos

Heiterkeit und Leichtigkeit wird gern gesehen
am besten soll‘s mir immer so gehen
am besten immer locker, leicht, mit links
kopf hoch erhoben, während mein körper versinkt
denn schwere wird nicht gern gesehen
also tu ich so, als würd‘s mir bestens gehen

ich bin ehrlich, ich hätt‘s gern immer leicht
würd gerne fliegen und fallen ganz pudelweich
doch öfters als ich‘s zugeben mag
wird es zu viel, das gepäck, das ich trag
würd gern pausieren, atmen, alles ablegen
doch hab ich angst, es könnte anderen zu viel wiegen
denn ablegen heißt, die schwere zeigen
und wer mag schon meine schattenseiten?

Leicht
leicht wie eine Feder
leicht wie die sommerbrise
leicht wie ein luftballon
so leicht, ganz schwerelos
schwerelos und sorgenlos

in der leichtigkeit siehst du mich
doch in der schwere zweifle ich
dass ich zählen kann auf dich
in der schwere fühl ich mich allein
denn wer mag da schon mit mir sein

also nehm ich alles auf die leichte schulter
merke erst später – es zieht mich ziemlich runter
die leichtigkeit birgt eine einseitigkeit
die mich hält in gefangenheit
wie in einem rahmen festgesteckt
die last und schwere ganz gut versteckt

der rahmen, der wurde mir aufgesetzt
dass ich da reinpasse wurde einfach vorausgesetzt
was nicht passend ist, wird passend gemacht
an die konsequenzen wurde nicht gedacht

also weitermachen, tränen halten, weiter lachen

weiß manchmal nicht, ob ich es bin
die diese gedanken einpflanzte in mir drin
oder ob‘s von leuten kam, die gar nicht so wichtig sind

ich weiß es nicht, bin überfragt
weiß nur dass mich dieser Druck extrem plagt
der druck, dass alles funktioniert
wie butter glatt geschmiert
hab ja alles im griff, alles im blick
niemand bemerkt – i‘m getting sick

leicht
leicht wie eine feder
leicht wie die sommerbrise
leicht wie ein luftballon
so leicht wie tausend Kilo Beton

credits Beitragsbild: Evie Shaffer