Sie schluckt einen Fischkopf hinunter,

während die Tränen sie umarmen.

Fließend wie Wasser reden will sie,

Deutsch wie eine Muttersprachlerin,

trotz ihres Fremdendaseins.

Sie wohnt seit über 30 Jahren hier,

ohne den Fluss um die Ecke gesehen zu haben,

dafür kennt sie diese 10m² in und auswendig,

bis die Risse in den Wänden immer stärker werden

und sie wie bei einem Erdbeben ineinander zusammenbrechen.

Das Wasser steigt und steigt

umschlingt, verschlingt sie völlig,

der Fischkopf in ihr fragt: „Wo möchtest du hin?“

Und sie sinkt tiefer, immer tiefer,

und lächelt.

 

Irgendwo springt ein Kind lachend in eine Pfütze.

Irgendwo ist eine flüsternde Rebellion im Aufmarsch.

Irgendwo, Irgendwohin.

 

 

Bild: akbarnemati Lizenz